Am Mittwoch, dem 24. Februar 2016 fand im Gebäude des LWL TextilWerk, Industriestraße 5, die Jurysitzung zum Projekt OPEN SPACES 2016 statt.

OpenSpaces Jurysitzung 24.2.16 JuleWandersErfreulich war die große Zahl von Anmeldungen, u. a. aus England, Niederlande, Serbien, Litauen, Indien, China, Japan und Kanada. Aufgrund der hohen künstlerischen Qualität aller Projekte hat es sich die Jury, bestehend aus der Kuratorin Bärbel Möllmann und Vertretern der Stadt Bocholt und des Landschaftsverbandes nicht einfach gemacht, 15 Künstler auszuwählen, die in der Woche vom 23. April bis zum 1. Mai 2016 gemeinsam im ehemaligen Herding-Gebäude Kunstwerke unter den Augen des Publikums herstellen und die am 1. Mai im Rahmen des Internationalen Familienfestes der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Bandbreite der Projekte umfasst alle Sparten der zeitgenössischen Bildenden Kunst, mit dem Schwerpunkt Installationen, Performances und Skulpturen bis zur Fotografie und Malerei.

Die Teilnehmer der Open Spaces sind:

Rita Almanis | AkmeneOPEN SPACES 2016 Logo
Jerome Araki | China
Vagaram Choudhary | Indien
Klaus Cordes  | Bocholt
Ute Fischer | Bocholt
Atsushi Fukunaga | Japan
Christa Maria Kirch | Bocholt & Daniel Igho Idonor | Nigeria
Monique Klaassen | NL
Ulrike Möschel | Düsseldorf
Judith Nothnagel | Bocholt
Georg Paar | Bocholt
Jill Randall | Rossendale
Andreas Sachsenmaier | Berlin
Jan van Ussel | Belgien
Vastag Vendel | Serbien


Hintergrundinfo:

OPEN SPACES
Thema „Under Construction – Zukunft bauen“

Das „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße“ (KuBAaI) liegt zwischen der Bocholter Innenstadt und dem Freizeitgelände am Aasee und befindet sich auf dem Gelände eines historischen Industriequartiers mit alten Shedhallen und Spinnereigebäuden. Auf dem Gelände wird in den nächsten Jahren ein neues Wohn- und Kulturquartier entstehen. Schon während des Entwicklungsprozesses möchte die Stadt Bocholt Künstler einladen sich künstlerisch mit dem Gelände auseinander zu setzen.

Als Auftakt der nächsten Ausbauphase des KuBAaI-Geländes finden zum Regionalejahr 2016 die zweiten OPEN SPACES wieder mit internationaler Beteiligung in der Europastadt… Bocholt statt. Die interkulturelle Öffnung ist eine wichtige Aufgabe, bei der Kultur, Politik, Verwaltung und Gesellschaft auch auf diesem Gebiet zusammenwirken müssen. Der dazu nötige Dialog ist das zentrale Ziel und Anliegen der OPEN SPACES.

Der Titel der OPEN SPACES 2016 greift das Thema des Bauens auf, das mit dem Start vieler Baumaßnahmen im KuBAaI Bocholt verbunden ist. Die beiden Bestandteile des Titels formulieren zum einen das prozesshafte, auf längere Zeit unfertige Geschehen, zum anderen die Ausrichtung auf die Zukunft: Was bedeutet es, zu bauen, aus Materialien und mit speziellen Techniken und Fähigkeiten etwas Neues zu schaffen? Was heißt es, mit dem Unfertigen einer Situation zu leben? Und um was für eine Zukunft kann es gehen? Welche gesellschaftlichen oder persönlichen Visionen, beispielsweise in Bezug auf das Bild der Stadt, des Zusammenlebens und -arbeitens, des Wohnens oder auch des Umgangs mit der Vergangenheit, etwa dem (textil-)kulturellen Erbe sind hier vorstellbar? Wie denken wir überhaupt die Zukunft? Ist sie, wie unser deutsches Wort nahelegt, das, was auf uns zukommt, oder liegt sie vielleicht eher hinter uns als etwas, was wir nicht sehen können, wie es laut ethnologischen Forschungen das Volk der Aymar in Nordchile sieht? Die Künstlerinnen und Künstler werden eingeladen, ihre eigenen Interpretationen des Themas zu entwickeln, untereinander und mit der Öffentlichkeit in Bocholt ins Gespräch zu kommen und damit das Bauen und die Zukunft auf dem KuBAaI-Gelände weiter zu inspirieren.

Höhepunkt ist die Präsentation der Werke im Rahmen des „Internationalen Kinder- und Familienfestes“ am 1. Mai 2016 mit möglichen interessanten Debatten zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Je nach Herkunft der Menschen sollen künstlerische Positionen sehr unterschiedlich, stets aber mit Interesse diskutiert werden. Kinder und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sollen sich selbst in der unmittelbaren Konfrontation versuchen.

Bei der Umsetzung der Arbeit geht es nicht nur um den baulichen Aufbau einer Stadt, es kann sich auch um den Aufbau eines politischen Systems oder Wiederaufbau einer Stadt handeln. Der Künstler kann sich auch im weiterem Sinne mit dem Aufbau einer Stadt auseinandersetzten, die auf die Veränderung oder soziale Veränderung der Gesellschaft oder individuelle Situation einer Person eingeht. Auch unsichtbare, noch zu konstruierende Städte, können in das Konzept aufgenommen werden. Ebenfalls interessant sind Konzepte, die sich mit der Veränderung der Gesellschaft, dem demografischen Wandel und verschiedenen Wohnkonzepten auseinandersetzen.

Die Veranstaltung OPEN SPACES KuBAaI 2016 wird in Zusammenarbeit von der Stadt Bocholt mit dem LWL-Industriemuseum, TextilWerk Bocholt, Europa Büro Bocholt und dem Integrationsrat der Stadt Bocholt durchgeführt.

Projektzeitraum: 22. April bis 1. Mai 2016

Rückfragen stellen Sie bitte an: Bärbel Möllmann
Telefon: 030 4985 44 25
opencall-LWL@web.de

Bärbel Möllmann
Kuratorin der OPEN SPACES KuBAaI 2016