Zwischen dem 23. April und dem 1. Mai 2016 arbeiteten 15 nationale und internationale Künstler-/innen im Rahmen der OPEN SPACES zusammen. Das in der Alten Spinnerei Herding | KuBAaI Bocholt stattfindende interaktive Format zwischen Künstlern und Besuchern war das zweite seiner Art. Im Jahr 2014 startete OPEN SPACES mit den „Familien Chroniken“. Dieses Jahr war das Thema: „Under construction – Zukunft bauen“. Die Ausstellung wurde wie auch im Jahr 2014 von Bärbel Möllmann kuratiert.
Der Besuch und Dialog war in den offenen Ateliers im Herding Gebäude, Industriestraße 1 vom 24. April bis 1. Mai 2016, jeweils von 10 bis 18 Uhr möglich.
Der Titel der Under Construction – Zukunft bauen greift das Thema des Bauens auf. Die beiden Bestandteile des Titels formulieren zum einen das prozesshafte, auf längere Zeit unfertige Geschehen, zum anderen die Ausrichtung auf die Zukunft: Was bedeutet es, zu bauen, aus Materialien und mit speziellen Techniken und Fähigkeiten etwas Neues zu schaffen? Was heißt es, mit dem Unfertigen einer Situation zu leben? Und um was für eine Zukunft kann es gehen? Welche gesellschaftlichen oder persönlichen Visionen des Zusammenlebens und -arbeitens, des Wohnens oder auch des Umgangs mit der Vergangenheit sind hier vorstellbar? Wie beeinflussen diese das Bild der Stadt und deren (textil-) kulturelles Erbe. Wie denken wir überhaupt die Zukunft? Ist sie, wie unser deutsches Wort nahelegt, dass was auf uns zukommt oder liegt sie vielleicht eher hinter uns? Ist sie etwas, was wir nicht sehen können, wie es laut ethnologischen Forschungen das Volk der Aymar in Nordchile sieht? Die Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen ihre eigenen Interpretationen des Themas zu entwickeln. Hierbei konnten sie untereinander und mit der Öffentlichkeit in Bocholt ins Gespräch kommen und damit die Zukunft auf dem KuBAaI-Gelände weiter inspirieren.
Bei dem Salongespräch, am Mittwoch, dem 27.04.2016 hatten die Künstler und Besucher die Gelegenheit mit Ulrich Paßlick, Stadtbaurat 1992-2016 und Projektkoordinator KuBAaI Udo Geidies über die Entwicklung des KuBAaI Geländes zu diskutieren: „Wie können Künstler und Stadtentwicklung zusammen eine gemeinsame Vision entwickeln?“ oder „Kann der Künstler durch seine Arbeit die Stadtentwicklung beeinflussen? Wie sollte oder kann das aussehen?“ Bärbel Möllmann und Martin Schmidt vom LWL-TextilWerk, Bocholt führten durch das Programm.
Die Veranstaltung OPEN SPACES KuBAaI 2016 wurde in Zusammenarbeit von der Stadt Bocholt mit dem LWL-Industriemuseum, TextilWerk Bocholt, dem Europabüro Bocholt und dem Integrationsrat der Stadt Bocholt durchgeführt. Im Auftrag der Stadt Bocholt entwickelte Bärbel Möllmann das Konzept der Ausstellung, übernahm die Organisation und künstlerische Betreuung. Das Projekt wird vom Land NRW gefördert.
Dokumentation © Bärbel Mölllmann