Bocholt hat eine Vision – ein urbanes Kulturquartier beidseits der Bocholter Aa zwischen Innenstadt und Aasee,  Industriestraße und Don-Bosco-Straße.

Wo heute alte Produktionshallen und Spinnereigebäude, Maschinenhallen und Schornsteinreste von einer längst vergangenen, blühenden Bocholter Textilproduktion zeugen, sollen künftig in einem urbanen Quartier Menschen arbeiten und wohnen, Freizeit verbringen und Kultur erleben.

Der Anfang ist gemacht. Aus der alten, jahrelang leer stehenden Spinnerei Herding ist einer der spannendsten Kulturorte der Region geworden, das LWL TextilWerk. Hier gibt es seit 2011 Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen und eine spektakuläre Gastronomie hoch über den Dächern Bocholts. Ausstrahlend vom LWL TextilWerk richtet sich nun der Blick auf die angrenzenden Grundstücke beidseits der Aa.

Wie könnte man das Potenzial des geplanten neuen Stadtteils besser erfassen als aus der Vogelperspektive? Die Gesellschaft Stadtquartiere Bocholt (SQB) hat aktuell einen Informationsfilm produziert. In knapp drei Minuten werden die Grundlagen vom kubaai, dem Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße, erklärt:

Informationsfilm auf YouTube >>>

Die Regionale 2016 bietet die einmalige Chance, die in einem städtebaulichen Wettbewerb erarbeiteten Ideen und Konzepte in absehbarer Zeit mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW umzusetzen:

Aus dem heute schmalen Gehweg an der Aa soll ein deutlich verbreiterter öffentlicher Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Hier kann man mitten in der Stadt ausspannen, Natur erleben oder sich mit Freunden in einer Szenekneipe treffen. Auf der einen Seite des kubaai schließt die Innenstadt mit ihren Einkaufs- und lebendigen Aufenthaltsmöglichkeiten an und auf der anderen Seite der regionale Freizeit- und Erholungsschwerpunkt Bocholter Aasee. Neue Brücken über die Aa für Fußgänger und Radfahrer öffnen Wege in bislang unzugängliche Betriebsgrundstücke.

Die Standorte der im Projektgebiet liegenden Textilhandelsfirmen stehen mit ihrem Wandel weg von ehemals produzierenden Betrieben hin zu innovativen, weltweit agierenden Handelsunternehmen beispielhaft für den Wandel der westfälischen Textilindustrie. Sie bieten mit ihren derzeitigen Arbeitsplätzen den Kern für weitere Ansiedlungen von Dienstleistungsunternehmen vornehmlich entlang der Industriestraße. Hier entstehen weitere Arbeitsplätze für kreative Köpfe, die der einmalige Nutzungsmix aus Kultur, Arbeiten, Wohnen und Freizeit reizt, den man sonst nur aus Großstädten kennt. Das Prinzip Working in Residence soll Arbeiten und Wohnen kombinieren.

Auf den frei werdenden Flächen entstehen verschiedene Formen innerstädtischen Wohnens. Von der großzügigen Stadtvilla über Licht durchflutete Eigentumswohnungen bis hin zu kompakten Stadthäusern und Geschosswohnungen für die unterschiedlichsten Wohnansprüche – lebendig, bunt, sozial gemischt und nachhaltig.

kubaai ist ein Brückenschlag aus der Vergangenheit in die Zukunft – von der Landschaft in die Innenstadt – vom Industriegebiet zum vielfältigen Stadtquartier. Die wichtigsten Informationen in einer Präsentation zusammengefasst:

kubaai Präsentation >>>

Denkmalwürdige Gebäude vermitteln historisches Flair. Sie sollen Kulturschaffenden – öffentlichen Institutionen wie privaten Initiativen – vorbehalten bleiben. Im derzeit nur für Zwischennutzungen bereitgestellten Spinnereigebäude an der Industriestraße 1 können Volkshochschule und Musikschule zukünftig im LernWerk,Herding, dem neuen städtischen Bildungs- und Kulturhaus, untergebracht werden. Weitere Kulturinitiativen sind eingeladen, sich an der Gestaltung und Entwicklung einer einzigartigen Kulturlandschaft im westlichen Münsterland zu beteiligen.

kubaai – ein Schwerpunkt in der Stadtentwicklung Bocholts. Der Übersichtsplan als PDF mit weiteren Informationen:

kubaai Übersichtsplan >>>

Ein umfassendes Gestaltungshandbuch sichert bei all dem Geplanten die Nachhaltigkeit von privaten und öffentlichen Investitionen.

Kann man überhaupt ein Kulturquartier planen?

Das ist eine der spannenden Fragen, die nur in der Diskussion mit allen Bürgen und Akteuren aus Politik, Kultur, Institutionen und Verbänden beantwortet werden kann. Eines steht fest: Urbanität kann nicht von oben herab verordnet werden! Melden Sie sich zu Wort, steuern Sie Ihre Ideen bei und gestalten Sie Ihren Teil einer spannenden Zukunft für unser Bocholt.